
Trocken, porös oder geschädigt? Die richtige Haardiagnose
3 min Lesezeit

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Lernen Sie den Unterschied zwischen trockenem, porösem und geschädigtem Haar kennen. Entdecken Sie, wie Sie es professionell diagnostizieren und behandeln können.
Die richtige Diagnose stellen: trocken, porös oder beschädigt?
In der professionellen Haarpflege ist die Diagnose der Ausgangspunkt jedes Behandlungsplans . Viele Kunden sagen: „Mein Haar ist trocken.“ Aber trocken, porös und geschädigt bedeuten nicht dasselbe. Jedes Problem hat eine andere Ursache, Struktur und Lösung. Eine gründliche Analyse stellt fest, ob das Haar Feuchtigkeit, Protein oder Regeneration benötigt.
1. Trockenes Haar – Mangel an Feuchtigkeit
Trockenes Haar bedeutet, dass die Haarrinde nicht genügend Feuchtigkeit enthält oder die Schuppenschicht zu offen ist, um Wasser zu speichern.
✔ Ursachen: Zu häufiges Waschen, aggressive Shampoos, Sonne, kalte Luft, Hitze von Styling-Geräten.
✔ Symptome: Das Haar fühlt sich rau an, hat keinen Glanz und kraust schnell.
✔ Lösung: Feuchtigkeitsspendende Behandlungen mit Hyaluronsäure, Panthenol, Aloe Vera oder Glycerin .
Profi-Tipp: Kombinieren Sie die Feuchtigkeitspflege mit einem pH-ausgleichenden Produkt, um die Schuppen auszugleichen.
2. Poröses Haar – offene Schuppenschicht und Strukturverlust
Poröses Haar ist Haar, das zu viel Wasser aufnimmt und verliert – ein Zeichen für strukturelle Schäden an der Schuppenschicht.
✔ Ursachen: Chemische Behandlungen (Bleichen, Färben, Keratin, Glätten), übermäßige Hitze.
✔ Symptome: Ungleichmäßige Farbaufnahme, Haare trocknen langsam, fühlen sich rau und unregelmäßig an.
✔ Lösung: Behandlungen mit Aminosäuren, Ceramiden und leichten Ölen zum erneuten Versiegeln der Nagelhaut.
Profi-Tipp: Verwenden Sie nach jeder Farbbehandlung einen säurehaltigen Versiegler (pH 4,5–5,0), um die Porosität zu korrigieren.
3. Geschädigtes Haar – innere Schwächung der Haarrinde
Bei geschädigtem Haar sind die Keratinbindungen (Disulfidbindungen) aufgebrochen. Dies geschieht tief in der Haarfaser.
✔ Ursachen: intensive chemische oder thermische Belastung.
✔ Symptome: Haarbruch, Spliss, Elastizitätsverlust, Haare, die nicht mehr in Form kommen.
✔ Lösung: Aufbauende Behandlungen wie Haar-Botox, Bioplastia, Plex-Systeme oder proteinreiche Masken mit Aminosäuren.
Profi-Tipp: Reparieren Sie immer von innen nach außen – erst Struktur, dann Glanz.
4. Die Unterschiede unter dem Mikroskop
Bei mikroskopischer Analyse kann man deutlich erkennen:
✔ Trockenes Haar – geschlossene, aber ausgetrocknete Schuppenschicht.
✔ Poröses Haar – offene Schuppenschicht mit Löchern in der Lipidschicht.
✔ Geschädigtes Haar – gebrochene oder fehlende Keratinbindungen in der Haarrinde.
Fachleute können dies visuell mit einer Lupe oder einer digitalen Haaranalysekamera erkennen.
5. Diagnose in der Praxis – Schritt-für-Schritt-Plan für Friseure
1️⃣ Beobachtung: Überprüfen Sie Glanz, Farbe, Textur und Elastizität.
2️⃣ Berührungstest: Reiben Sie zwischen Ihren Fingern – fühlt es sich rau, steif oder weich an?
3️⃣ Elastizitätstest: Ziehen Sie vorsichtig an einer nassen Haarsträhne – bricht sie oder dehnt sie sich zu weit?
4️⃣ Porositätstest: In Wasser eintauchen – sinkt es (hohe Porosität) oder schwimmt es (geringe Porosität)?
5️⃣ Behandlungsplan: Kombinieren Sie Flüssigkeitszufuhr, Ernährung und Wiederaufbau entsprechend der Diagnose.
6. Kombinationen und Missverständnisse
Viele Haare weisen mehrere Probleme gleichzeitig auf – sie sind trocken und porös, geschädigt und dehydriert.
✔ Trocken + porös → Feuchtigkeit + Lipide.
✔ Trocken + beschädigt → Feuchtigkeit + Protein.
✔ Porös + beschädigt → Aminosäuren + Keratin + Versiegelung.
Professionelle Einsicht liegt in der Erkenntnis, dass die Priorität immer zuerst kommt, dann die Pflege.
Fazit: Echte Pflege beginnt mit der Analyse, nicht mit dem Produkt
Ein Shampoo oder eine Maske ist nur wirksam, wenn sie zur Diagnose passt. Professionelle Haaranalyse unterscheidet den Experten vom Laien. In der PRO HAIR Academy lernen wir mit Strukturwissen zu sehen, zu fühlen, zu prüfen und zu behandeln.